Die önologische Tradition von Euböa stammt aus Zeiten des Volks der Avanten. Homer bezeichnet eine Region von Euböa, Istaia, als «den Ort der Trauben» in Übersetzung von N. Kazantzakis: «…Ihm folgten vierzig schwarze Schiffe der Lorkas, die gegenüber in Euböa wohnten. Anführer der Avantes, die Euböa, Chalkida, Eretria und Istaia besaßen, mit den vielen Trauben, und dem Küstenort Kirinthos und dem Bergort Dios, war Elefinoras, der Gefolgte von Aris, der Sohn von Chalkodonta…“ (Il. 536)
Somit wird als selbstverständlich erachtet, dass auf Euböa der Weingott geehrt wird. Münzen aus jener Zeit zeigen auf der Vorderseite den Kopf von Dionysos und Ariadni und Weinblätter auf der Rückseite, was den Bezug des Weinanbaus bis zu den heutigen Tagen bezeugt, gegen den Verlauf der Zeit…
Oft sah auf den Münzen über den Trauben auch die Sonne abgebildet, was die Sonneneinwirkung während der Weinproduktion auf der Insel symbolisiert. Aufgrund der Produktion und der Qualität des berühmten Weins von Euböa wurde dieser bekannt in den Kolonien von Chalkidiki und Süditalien.
Die Weinkultivierung ist seit der Antike bis heute, erfolgreich aufgrund der Zusammensetzung des Inselbodens, der außer verschiedenartigen geologischen Elementen auch Vulkanenergie aufweist.